CBD bei COVID-19-Beschwerden

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Corona, COVID-19, SARS-CoV-2, Viren, Ansteckung, Inzidenzen, Tests, Impfungen – all dies sind Begriffe, die uns seit letztem Jahr jeden Tag begleiten. Zahlreiche Forscher haben es sich zur Aufgabe gemacht, das Virus besser zu verstehen, um Medikamente und Impfstoffe zu entwickeln.

Immer wieder taucht auch das Cannabinoid Cannabidiol (CBD) im Zusammenhang mit dem Coronavirus auf. Einige beschreiben CBD sogar als Heilmittel bei einer COVID-19-Erkrankung. Hier ist natürlich äußerste Vorsicht geboten, denn ein “Heilmittel” ist CBD nicht.

Es wurden tatsächlich Studien mit CBD durchgeführt, die wir uns nun etwas genauer ansehen.

Wenn wir an einer Entzündung leiden, kommt es im Körper zu einer Immunreaktion. Das Immunsystem bildet Zytokine, die weitere Immunzellen aktivieren, die dann an den Entzündungsort wandern. Dort bilden sie ebenfalls Zytokine, sodass sich die Immunreaktion verstärkt. Wenn das Antigen nicht mehr vorhanden ist, endet die Immunreaktion.

Bei einer COVID-19-Erkrankung bzw. des dadurch ausgelösten akuten Atemnotsyndroms (ARDS), einer Influenza, einer Sepsis oder einer anderen Infektionskrankheit kann ein sogenannter Zytokinsturm auftreten. 

Das Immunsystem setzt dann hohe Menge der entzündungsrelevanten Zytokine frei. Diese regen wiederum die Leukozyten an, weitere Zytokine, Gerinnungsfaktoren und Radikale zu bilden, die dann die Gewebefunktion beeinträchtigen. Infolge dessen klingt die Immunreaktion nicht automatisch ab und es kann ein lebensbedrohlicher Zustand eintreten.

Forscher der Augusta University in den USA haben im September 2020 ihre Studienergebnisse veröffentlicht und erklärt, dass CBD im Mausmodell den Spiegel des natürlichen Peptids namens Apelin erhöhen und den Zytokinsturm reduzieren konnte [1].

An dieser Stelle möchten wir noch einmal betonen, dass die Forscher das Wirkungsspektrum von CBD an Mäusen untersucht haben. Auch wenn das Ergebnis positiv ausfiel, kann nicht davon ausgegangen werden, dass CBD tatsächlich den Zytokinsturm bei einem ARDS reduzieren kann. Hier fehlen weitere Studien, insbesondere klinische Studien.

Verschiedene Studien haben bereits gezeigt, dass CBD entzündungshemmend wirken kann. Wie schon zuvor erwähnt, verursacht COVID-19 bei einigen Patienten eine übermäßige Produktion von Zytokinen. Zu diesen Zytokinen gehören auch die entzündungsfördernden Stoffe IL-6 und IL1ß.

Die Lunge der betroffenen Patienten wird stark beeinträchtigt, sodass sie nur noch schwer Sauerstoff aus dem Blut aufnehmen und Kohlendioxid zurück ins Blut abgeben kann. In schweren Fällen wird das Lungengewebe geschädigt, sodass der Patient beatmet werden muss.

Italienische Forscher erklärten im November 2020, dass präklinische Beweise zu der Hypothese führen, dass CBD womöglich in der Lage ist, die Entwicklung der Lungenfibrose zu hemmen und so die Funktion der Lunge bei genesenen Patienten verbessern könnte [2]. Weiter regen die Forscher an, gezielte Studien durchzuführen, um CBD als ergänzendes Arzneimittel gegen COVID-19 zu testen.

Die Ansätze der beiden Studien sind vielversprechend. Es fehlen jedoch ausreichende, unvoreingenommene klinische Beweise aus gut konzipierten doppelblinden, placebokontrollierten klinischen Studien, um die therapeutischen Eigenschaften von CBD auf COVID-19 zu belegen.

Sie möchten mehr über Cannabidiol (CBD) erfahren? Dann lesen Sie hier weiter. 

Quellen

[1] Khodadadi H, Salles ÉL, Jarrahi A, Chibane F, Costigliola V, Yu JC, Vaibhav K, Hess DC, Dhandapani KM, Baban B. Cannabidiol Modulates Cytokine Storm in Acute Respiratory Distress Syndrome Induced by Simulated Viral Infection Using Synthetic RNA. Cannabis Cannabinoid Res. 2020 Sep 2;5(3):197-201. doi: 10.1089/can.2020.0043. PMID: 32923657; PMCID: PMC7480719

[2] Esposito G, Pesce M, Seguella L, Sanseverino W, Lu J, Corpetti C, Sarnelli G. The potential of cannabidiol in the COVID-19 pandemic. Br J Pharmacol. 2020 Nov;177(21):4967-4970. doi: 10.1111/bph.15157. Epub 2020 Jul 16. PMID: 32519753; PMCID: PMC7300643