CBD gegen Schmerzen

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Das psychoaktive Cannabinoid Tetrahydrocannabinol (THC) aus der Cannabispflanze kann chronische Schmerzen lindern, was von zahlreichen Studien gut belegt wurde. Aber besitzt das nicht-psychoaktive Cannabinoid Cannabidiol (CBD) ebenfalls eine so gute schmerzlindernde Wirkung?

Interessanter Weise gibt es hierzu kaum Studien. US-Forscher weisen darauf hin, dass CBD und Morphin synergetisch wirken könnten [1]. Allerdings scheint es hier unterschiedliche Wirkmechanismen zu geben. So gehen die Forscher davon aus, dass die Wechselwirkung zwischen CBD und Morphin vermutlich von der zugrunde liegenden Schmerzart abhängt.

Brasilianische Forscher führen aus, dass der Schmerz unterschiedliche Hirnregionen involviert und entscheidend von der emotionalen Verarbeitung abhängt [2]. An der Verarbeitung von affektiven Schmerzen sei vor allem der anteriore cinguläre Cortex (ACC), ein Bereich der Großhirnrinde, verantwortlich.

An männlichen Ratten haben die Forscher untersucht, wie sich CBD auf die Schmerzsymptomatik auswirkt. Hierzu nahmen sie einen chirurgischen Schnitt vor und injizierten das CBD direkt in den ACC. Dies löste verschiedene psychische Dimensionen aus, sodass die Forscher davon ausgehen, dass die affektiven und sensorischen Dimensionen des Schmerzes durch CBD unterschiedlich moduliert werden können.

In Uruguay haben Forscher die schmerzlindernde Wirkung von CBD an sieben Patienten untersucht, die aufgrund einer Nierentransplantation unter chronischen Schmerzen litten [3].

Über einen Zeitraum von drei Wochen erhielten die Patienten anfänglich eine CBD-Dosis in Höhe von 100 Milligramm pro Tag. Bei einem Patienten wurde die Dosis am vierten Tag auf 50 Milligramm pro Tag reduziert aufgrund anhaltender Übelkeit. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehörten Schläfrigkeit, Schwindel, Mundtrockenheit und Hitzeschübe.

Nur zwei Patienten berichteten über eine vollständige Schmerzverbesserung. Vier Patienten erfuhren nur eine geringe Besserung der Schmerzen und ein Patient gab an, dass sich die Schmerzsymptomatik überhaupt nicht verändert habe.

Die Forscher erklärten, dass CBD gut verträglich sei und dass keine schwerwiegenden Nebenwirkungen unter der Behandlung auftraten.

CBD scheint insbesondere bei neuropathischen Schmerzen zu wirken. So haben australische Forscher an einem Mausmodell untersucht, ob CBD die Wirkung von THC auf neuropathische Schmerzen verstärken und die unangenehmen Nebenwirkungen von THC abschwächen kann. [4].

Im Ergebnis heißt es, dass die gesteigerte Schmerzempfindlichkeit dosisabhängig reduziert werden konnte. Auf die THC-induzierten Nebenwirkungen hatte CBD kaum einen Einfluss. Demnach könnten niedrig dosierte THC-CBD-Kombinationen Potenzial für die Behandlung von neuropathischen Schmerzen haben.

CBD kann entzündungshemmend wirken. Deshalb wird angenommen, dass CBD gegen Schmerzen helfen könnte, die durch Entzündungen entstehen.

US-Forscher untersuchten diese Annahme an Ratten, die unter Arthritis litten [5]. Den Ratten wurde ein CBD-Gel in unterschiedlichen Dosierungen an vier aufeinander folgenden Tagen auf das arthritische Kniegelenk gegeben.

Laut den Forschern besitzt die topische Anwendung von CBD ein therapeutisches Potenzial zur Linderung von entzündungsbedingten Schmerzen.

Viele Menschen nutzen frei käufliche CBD-Produkte gegen verschiedene Schmerzarten, wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Menstruationsschmerzen oder Rückenschmerzen, und machen damit gute Erfahrungen.

Es kann durchaus sein, dass die beruhigende Wirkung von CBD zur Linderung von Schmerzen beiträgt. Aus Studien ist bekannt, dass CBD Auswirkungen auf den Serotonin-Spiegel haben kann, sodass sich die Schmerzwahrnehmung verändert.

Wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit von CBD gegen Schmerzen existieren aber bisher nicht.

Sie möchten mehr über Cannabidiol (CBD) erfahren? Dann lesen Sie hier weiter. 

Quellen

[1] Neelakantan H, Tallarida RJ, Reichenbach ZW, Tuma RF, Ward SJ, Walker EA. Distinct interactions of cannabidiol and morphine in three nociceptive behavioral models in mice. Behav Pharmacol. 2015 Apr;26(3):304-14. doi: 10.1097/FBP.0000000000000119. PMID: 25485642

[2] Genaro K, Fabris D, Arantes ALF, Zuardi AW, Crippa JAS, Prado WA. Cannabidiol Is a Potential Therapeutic for the Affective-Motivational Dimension of Incision Pain in Rats. Front Pharmacol. 2017 Jun 21;8:391. doi: 10.3389/fphar.2017.00391. PMID: 28680401; PMCID: PMC5478794

[3] Cuñetti L, Manzo L, Peyraube R, Arnaiz J, Curi L, Orihuela S. Chronic Pain Treatment With Cannabidiol in Kidney Transplant Patients in Uruguay. Transplant Proc. 2018 Mar;50(2):461-464. doi: 10.1016/j.transproceed.2017.12.042. PMID: 29579828

[4] Casey SL, Atwal N, Vaughan CW. Cannabis constituent synergy in a mouse neuropathic pain model. Pain. 2017 Dec;158(12):2452-2460. doi: 10.1097/j.pain.0000000000001051. PMID: 28885457

[5] Hammell DC, Zhang LP, Ma F, Abshire SM, McIlwrath SL, Stinchcomb AL, Westlund KN. Transdermal cannabidiol reduces inflammation and pain-related behaviours in a rat model of arthritis. Eur J Pain. 2016 Jul;20(6):936-48. doi: 10.1002/ejp.818. Epub 2015 Oct 30. PMID: 26517407; PMCID: PMC4851925