CBD-Produkte: Welche Nebenwirkungen können auftreten?

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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärt in ihrem „Critical Review Report“ aus dem Jahr 2018, dass Cannabidiol (CBD) keine Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstellt und therapeutische Vorteile bieten kann [1]. Weiter heißt es, dass die Anzahl der Studien begrenzt sei, vorläufige Erkenntnisse deuten jedoch darauf hin, dass CBD nicht mit einem Missbrauchspotenzial verbunden sei. Zudem sei CBD im Allgemeinen gut verträglich.

CBD besitzt ein gutes Sicherheitsprofil. Dennoch gilt: Keine Substanz ist frei von Nebenwirkungen. Das gilt nicht nur für Medikamente, sondern auch für Nahrungsergänzungsmittel, homöopathische Mittel und pflanzliche Präparate. Alles, was wir dem Körper zufügen, kann physiologische Änderungen verursachen und potenzielle Nebenwirkungen haben.

Cannabidiol (CBD) wirkt im Organismus auf vielfältige Weise, sodass durchaus unerwünschte Wirkungen (Nebenwirkungen) auftreten können. Zu den häufigen Nebenwirkungen von CBD gehören:

• Mundtrockenheit
• Müdigkeit
• Appetitlosigkeit
• niedriger Blutdruck
• Durchfall

In der Regel sind diese Nebenwirkungen sehr schwach und klingen ab, sobald die CBD-Wirkung nachlässt.

Wenn CBD über einen längeren Zeitraum regelmäßig eingenommen wird, kann dies ebenfalls Auswirkungen auf den Körper haben.

Verschiedene Substanzen, wie beispielsweise Drogen, Alkohol, Medikamente und auch Nahrungsergänzungsmittel können die Funktion der Leber beeinträchtigen. Inwieweit CBD Auswirkungen auf die Leberfunktion hat, ist noch nicht endgültig geklärt.

Im Jahr 2019 untersuchten Forscher der University of Arkansas for Medical Science die Lebertoxizität des rezeptpflichtigen CBD-Medikamentes Epidiolex [2]. Mäuse erhielten über einen längeren Zeitraum unterschiedlich hohe Dosen des CBD-Medikamentes. Bei sehr hohen CBD-Dosen konnte bei den Mäusen innerhalb von 24 Stunden eine Leberschädigung festgestellt werden. Aktuell werden hierzu noch weitere Studien durchgeführt.

Ob die Ergebnisse zu dem CBD-Medikament auch auf frei käufliche CBD-Produkte übertragbar sind und ein Risiko für toxische Leberschäden darstellen, muss noch geklärt werden. Zwar erklären die Forscher, dass dieses Risiko wahrscheinlich nicht bei CBD-Produkten besteht, Anwender, die CBD regelmäßig über einen längeren Zeitraum einnehmen, sollten dennoch Rücksprache mit ihrem Arzt halten und ggf. die Leberwerte überprüfen lassen.

CBD interagiert wie alle Cannabinoide aus der Cannabispflanze mit dem Endocannabinoid-System und den Cannabinoid-Rezeptoren 1 und 2 (CB1 und CB2). Das Endocannabinoid-System ist wiederum an der Regulation verschiedener Körperfunktionen, wie zum Beispiel dem Schmerzempfinden, dem Blutzucker, der Stimmung, dem Stoffwechsel und auch dem Immunsystem beteiligt.

Nun haben verschiedene Studien gezeigt, dass CBD entzündungshemmend wirken kann. Wenn der Körper beispielsweise eine Verletzung erleidet, setzen die Immunzellen Zytokine (bestimmte Proteine) frei, die wiederum bei der Entstehung von Entzündungen eine wichtige Rolle spielen. CBD kann die Freisetzung der Zytokine stören, indem es das Immunsystem herunterfährt [3].

Bei einer Autoimmunkrankheit, wie zum Beispiel Multiple Sklerose, ist das Immunsystem übermäßig aktiv, sodass die Immunabwehr unter Umständen mit immunsuppressiven Medikamenten gehemmt werden muss, um die Entzündungen zu reduzieren.

Bei Menschen mit einer Autoimmunerkrankung könnte CBD also ggf. nützlich sein. Für gesunde Menschen könnte die langfristige Einnahme von CBD jedoch zu einer erhöhten Infektanfälligkeit führen.

Das Cannabinoid Tetrahydrocannabinol (THC) besitzt eine psychoaktive Wirkung. CBD wird hingegen als nicht-psychoaktives Cannabinoid bezeichnet. Doch was bedeutet eigentlich psychoaktiv?

Wenn eine Substanz im zentralen Nervensystem wirkt und die Hirnfunktionen beeinflusst, sodass sich die Wahrnehmung, die Stimmung, das Verhalten und das Bewusstsein verändert, wird sie als psychoaktiv bezeichnet.

CBD kann die Blut-Hirn-Schranke überwinden, an Rezeptoren im zentralen Nervensystem andocken und bestimmte Körperfunktionen sowie Empfindungen auslösen. Per Definition wäre CBD somit eine psychoaktive Substanz. Allerdings erzeugt CBD keinen Rausch wie THC. In hohen Dosierungen ist CBD jedoch nicht harmlos.

Eine Studie hat gezeigt, dass bei mittelhohen und hohen CBD-Dosen eine starke Benommenheit, Schwindel und starke Müdigkeit auftraten [4]. Vor allem dann, wenn CBD verdampft wurde. Deshalb sollte die Einnahme von CBD nicht unkontrolliert erfolgen.

Hinweis: Holen Sie sich vor der Einnahme von CBD einen ärztlichen Rat ein und kontaktieren Sie bitte Ihren Arzt, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken. Halten Sie sich bitte zudem an die Dosierungsanweisungen des Herstellers.

Sie möchten mehr über Cannabidiol (CBD) erfahren? Dann lesen Sie hier weiter. 

Quellen

[1] Weltgesundheitsorganisation (WHO), 2018, Cannabidiol (CBD) – Critical Review Report

[2] Ewing LE, Skinner CM, Quick CM, et al. Hepatotoxicity of a Cannabidiol-Rich Cannabis Extract in the Mouse Model. Molecules. 2019;24(9):1694. Published 2019 Apr 30. doi:10.3390/molecules24091694

[3] Downer EJ. Cannabinoids and innate immunity: taking a toll on neuroinflammation. ScientificWorldJournal. 2011 Apr 5;11:855-65. doi: 10.1100/tsw.2011.84. PMID: 21479354; PMCID: PMC5720096

[4] Solowij N, Broyd S, Greenwood LM, van Hell H, Martelozzo D, Rueb K, Todd J, Liu Z, Galettis P, Martin J, Murray R, Jones A, Michie PT, Croft R. A randomised controlled trial of vaporised Δ9-tetrahydrocannabinol and cannabidiol alone and in combination in frequent and infrequent cannabis users: acute intoxication effects. Eur Arch Psychiatry Clin Neurosci. 2019 Feb;269(1):17-35. doi: 10.1007/s00406-019-00978-2. Epub 2019 Jan 19. PMID: 30661105