Wechselwirkungen zwischen CBD und Medikamenten

Die Inhalte unserer Onlineangebote sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt und dürfen nicht für die Erstellung eigenständiger Diagnosen oder für die Auswahl/Anwendung von Therapiemethoden verwendet werden. In solch einem Fall handeln Sie auf eigene Gefahr. Demnach können wir für Schäden o. Ä., die durch die Nutzung oder den Missbrauch unserer Inhalte entstehen, weder direkt noch indirekt zur Verantwortung gezogen werden. Unsere Inhalte stellen keine Beratung und auch keine Kauf- oder Anwendungsempfehlung für Medikamente und Produkte dar. Konkrete Ratschläge für bestimmte Diagnose- oder Therapieverfahren geben wir nicht. Wir zeigen lediglich Möglichkeiten auf, die Sie mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen müssen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Cannabidiol (CBD) als sicher eingestuft. Dennoch gilt für alle Substanzen, die wir unserem Körper zuführen, dass sie Nebenwirkungen und Wechselwirkungen auslösen können. Deshalb sollte vor der gleichzeitigen Einnahme von CBD und Medikamenten immer ein Arzt um Rat gefragt werden.

CBD wird wie viele andere Substanzen auch, in der Leber abgebaut [1]. Hier hemmt das Cannabinoid die Aktivität von verschiedenen Enzymen wie CYP2C19, CYP2D6 und CYP3A4, die bestimmte Medikamentenwirkstoffe abbauen. Infolge der Wechselwirkung werden die Wirkstoffe langsamer abgebaut und die Wirkung verstärkt sich.

• Enzym CYP2C19 hemmt Pantoprazol (Säurehemmer) und Clobazam (Antiepileptikum)
• CYP2D6 hemmt Omeprazol (Säurehemmer) und Risperidon (Neuroleptikum)

Medikamente wie Ketaconazol (Imidazol), Ritonavir (HIV-Proteaseinhibitor), Clarithromycin (Makrolidantibiotika) und Itraconazol (Antimykotikum) hemmen das Enzym CYP3AF. Infolge dessen wird das CBD langsamer vom Körper abgebaut.

Andere Wirkstoffe wie Rifampicin (Antibiotikum), Phenytoin (Hydantoin-Derivat), Carbamazepin (Antikonvulsivum) und Phenobarbital (Barbiturat) beschleunigen hingegen die Aktivität des Enzyms CYP3AF. Auch hier wird dann das Cannabinoid schneller abgebaut.

Sowohl CBD als auch die Cannabinoide Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabinol (CBN) reduzieren den Abbau von Warfarin und Diclofenac über das Enzym CYP2C9 in der Leber. Während Warfarin zur Reduzierung der Blutgerinnung eingesetzt wird, ist Diclofenac ein Wirkstoff gegen Schmerzen und Entzündungen.

Darüber hinaus kann Cannabidiol auch das Cytochrom P450 hemmen, das für den Abbau von Zytostatika zuständig ist. Hierbei handelt es sich um Medikamente, die im Rahmen der Krebstherapie (Chemotherapie) eingesetzt werden, um das Zellwachstum der Tumore zu verhindern.

Wenn der Körper nun die zytotoxischen Wirkstoffe nicht abbauen kann, kann es zu einer lebensgefährlichen Überdosierung kommen.

Die zuvor genannten Enzyme sorgen für den reibungslosen Abbau verschiedener Arzneistoffe. Durch die gleichzeitige Einnahme von CBD und bestimmter Medikamente kann sich die Menge des Medikamentenwirkstoffes im Blut erhöhen.

Das kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf den Körper haben. Die Wirkung eines Medikamentes kann sich erhöhen, sodass es unfreiwillig zu einer Überdosierung kommt.

Bei dem Medikament Warfarin könnte dies bedeuten, dass der Wert, der die Blutgerinnung beurteilt, der sogenannte INR-Wert (International Normalised Ratio) steigt, was zu Blutungen führen könnte [2].

Deshalb noch einmal der wichtige Hinweis: Wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt, bevor Sie Cannabidiol (CBD) einnehmen.

 Sie möchten mehr über Cannabidiol (CBD) erfahren? Dann lesen Sie hier weiter. 

Quellen

[1] Huestis MA, Solimini R, Pichini S, Pacifici R, Carlier J, Busardò FP. Cannabidiol Adverse Effects and Toxicity. Curr Neuropharmacol. 2019;17(10):974-989. doi: 10.2174/1570159X17666190603171901. PMID: 31161980; PMCID: PMC7052834

[2] Damkier P, Lassen D, Christensen MMH, Madsen KG, Hellfritzsch M, Pottegård A. Interaction between warfarin and cannabis. Basic Clin Pharmacol Toxicol. 2019 Jan;124(1):28-31. doi: 10.1111/bcpt.13152. Epub 2018 Nov 6. PMID: 30326170