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Cannabis als Medizin wird erfolgreich gegen chronische Schmerzen eingesetzt. Lesen Sie hier mehr dazu.
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Cannabis als Medizin wird erfolgreich gegen chronische Schmerzen eingesetzt. Lesen Sie hier mehr dazu.
Chronische Schmerzen sind inzwischen eine Volkskrankheit. Allein in Deutschland leiden ungefähr 15 Millionen Menschen unter wiederkehrenden Schmerzen. Etwa fünf Millionen davon sind durch die Schmerzsymptomatik stark beeinträchtigt.
Das Thema „chronischer Schmerz“ ist sehr komplex. Deshalb beginnen wir zunächst mit der Frage: Was ist Schmerz?
Die Weltschmerzorganisation International Association for the Study of Pain (IASP) definiert einen Schmerzzustand wie folgt:
„Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder potenzieller Gewebeschädigung verknüpft ist oder mit Begriffen einer solchen Schädigung beschrieben wird“.
Wie entstehen Schmerzen?
In der Haut, in den Muskeln, in den Gelenken, in den Organen – überall in unserem Körper befinden sich sensible Sinneszellen (Nozizeptoren). Diese Schmerzrezeptoren reagieren auf die unterschiedlichsten Reize und sind dafür verantwortlich, dass wir einen Schmerz empfinden.
Diese Reize können unterschiedlicher Herkunft sein. So gibt es nicht nur Reize wie Hitze, Kälte oder wenn wir uns beispielsweise stoßen. Auch im Körper können die Schmerzrezeptoren gereizt werden, wie zum Beispiel dann, wenn der Körper bei einer Entzündung verschiedene Botenstoffe freisetzt.
Die Schmerzrezeptoren leiten dann die Informationen an das Rückenmark und von dort aus weiter in das Gehirn weiter, wo die Schmerzverarbeitung stattfindet. All dies geschieht innerhalb von Millisekunden.
Welche Schmerzarten gibt es?
Die Schmerzmedizin unterscheidet unterschiedliche Schmerzarten. Zu diesen gehören unter anderem:
Physiologische Schmerzen (nozizeptiv) | Wenn das Körpergewebe (z. B. Knochenbruch oder Zahnschmerzen) verletzt ist, entsteht ein physiologischer Schmerz. Es handelt sich hierbei um einen akuten Schmerz, der nach Abheilung vollständig abklingt. |
Nozizeptorenschmerz | Nozizeptoren sind Neuronen, die auf Schmerzen, Druck oder Entzündungen reagieren und diese Reize dann an das zentrale Nervensystem (Rückenmark und Gehirn) weiterleiten. Von einem Nozizeptorschmerz spricht man, wenn die Schmerzwahrnehmung trotz Therapie der Grunderkrankung (z. B. Polyarthritis oder Pankreatitis) über einen Zeitraum von sechs Monaten weiter besteht. |
Neuropathische Schmerzen | Diese Schmerzart entsteht durch die Schädigung von Nervenfasern (z. B. Bandscheibenvorfall, Diabetes mellitus oder Phantomschmerzen nach einer Amputation). Neuropathische Schmerzen treten in der Regel plötzlich auf und sind stechend, brennend oder fühlen sich wie ein Stromschlag an. |
Oberflächenschmerz (somatischer Schmerz) | Die Ursache dieser Schmerzform ist die Reizung der Haut (z. B. Sonnenbrand oder Schnittwunde). Übertragen wird der Oberflächenschmerz durch die schnell leitenden A-delta-Fasern. |
Viszeraler Schmerz | Viszerale Schmerzen treten in Wellen auf, zum Beispiel bei einer Blinddarmentzündung oder einer Gallenkolik. |
Tiefenschmerz | Der Tiefenschmerz ist oftmals schwer zu lokalisieren und entsteht im Bindegewebe, den Muskeln, Gelenken oder Knochen. Zu dieser Schmerzart gehören beispielsweise Spannungskopfschmerzen oder Migräne. |
Reflektorische Schmerzen | Die Schmerzursache sind Muskelverhärtungen bzw. Verspannungen, die infolge von Fehlhaltungen oder Stresszuständen entstehen. |
Ischämischer Schmerz | Diese Schmerzen entstehen durch eine schlechte Durchblutung der Beine oder eines anderen Organes. |
Arthritis-Schmerzen | Aufgrund einer Autoimmunreaktion (z. B. rheumatoide Arthritis) schüttet der Körper schmerzerregende Stoffe aus. |
Psychogener Schmerz | Die körperlichen Schmerzen treten infolge einer psychischen Störung. Eine organische Ursache findet sich hier nicht. |
Was ist der Unterschied zwischen akuten und chronischen Schmerzen?
Der Akutschmerz ist ein Warnsignal des Körpers. Wenn wir uns beispielsweise den Arm brechen, haben wir starke Schmerzen, die auf den Arm begrenzt sind. Nachdem der Armbruch verheilt ist, klingen diese wieder ab.
Sollten die Beschwerden dennoch trotz Heilung über drei Monate anhalten, sprechen Mediziner von einem chronischen Schmerz. Problematisch ist, dass das Gehirn mit der Zeit ein Schmerzgedächtnis entwickelt. So können nicht ausreichend behandelte akute Schmerzen Spuren im Nervensystem hinterlassen.
Solche Veränderungen im Rückenmark und im Gehirn machen die Nervenzellen empfindlicher für die Schmerzreize. Die ursprüngliche Warnfunktion des Schmerzes geht verloren und es entsteht eine eigenständige Krankheit (chronisches Schmerzsyndrom).
Behandlung von chronischen Schmerzen
Die Schmerzkrankheit ist sehr komplex. Deshalb ist eine Behandlung oft nicht einfach. Erfolgversprechend sind multimodale Therapien, also eine Kombination aus unterschiedlichen Therapieverfahren. Sowohl nicht-medikamentöse als auch medikamentöse Therapien spielen hier eine wichtige Rolle.
Schmerzpatienten können unter anderem von den folgenden nicht-medikamentösen Behandlungen profitieren:
- Physiotherapie: Krankengymnastik, Bewegungstherapie, Ergotherapie, Massagen, Wärme- und Kälteanwendungen, Wasseranwendungen etc.
- Psychotherapie: Depressionen, Ängste und weitere psychische Probleme können die Schmerzkrankheit verschlimmern, sodass eine kognitiv-verhaltensmedizinische Therapie angezeigt sein könnte.
- Alternative Behandlung: Akupunktur, Akupressur, Reflextherapie, Osteopathie etc.
Chronische Schmerzen: Behandlung mit Arzneimitteln
Der Großteil der Schmerzpatienten ist stark eingeschränkt und haben einen hohen Leidensdruck. Medikamente sollen den Patienten entlasten. Zu den klassischen Arzneimitteln gehören Paracetamol, Ibuprofen, Naproxen, ASS und Diclofenac.
Diese Medikamente sind jedoch nicht für eine längerfristige Behandlung geeignet und können starke Nebenwirkungen haben, insbesondere auf die Magen-Darm-Schleimhaut und die Nieren.
Darüber hinaus kommen auch Antikonvulsiva wie Topiramat, Gabapentin oder Lamotrigin in der Schmerzbehandlung zum Einsatz. Vor allem dann, wenn Patienten unter neuropathischen Schmerzen leiden.
Aber auch Antidepressiva wie Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer oder trizyklische Antidepressiva werden verordnet, da hier angenommen wird, dass diese die Schmerzverarbeitung beeinflussen können.
Opioide in der Schmerztherapie
Kann mit diesen Medikamenten keine ausreichende Schmerzlinderung erreicht werden, verordnen Ärzte häufig Opioide. Diese werden in schwach wirkende und stark wirkende Medikamente unterschieden. Schwächer wirkende Opioide sind beispielsweise Tilidin und Dihydrocodein. Hingegen sind Oxycodon und Fentanyl stärker wirkende Opioide.
Neben zahlreichen Nebenwirkungen und dem hohen Abhängigkeitsrisiko bergen Opioide noch ein anderes Problem. Patienten bauen schnell eine Toleranz gegenüber diesen Schmerzmedikamenten auf, sodass sie die Dosis kontinuierlich erhöhen müssen.
Cannabis als Medizin gegen chronische Schmerzen
Cannabis wird seit Jahrhunderten als Medizin genutzt. Im 19. Jahrhundert war Cannabis sogar das am meisten verkaufte Medikament in den Apotheken. So wurden zahlreiche Cannabisextrakte und -tinkturen unter anderem gegen Kopfschmerzen, Rheuma, Spastik, Epilepsie, Übelkeit, Erbrechen und Schlafstörungen genutzt. Außerdem war Cannabis eine Alternative zu Opium.
Die Verbreitung von Cannabis führte dann im 20. Jahrhundert zum Beginn der Prohibition und Cannabis wurde als gefährliche Droge deklariert. Inzwischen ist jedoch ein Wandel zu bemerken und medizinisches Cannabis hat heute einen festen Platz in der Schmerzmedizin.
Wirkung von Cannabis
Die Cannabispflanze beinhaltet zahlreiche Wirkstoffe. Am wichtigsten sind hier die Cannabinoide. Die bekanntesten Vertreter sind Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD). Weiter enthält die Cannabispflanze auch Terpene, Flavonoide und weitere Wirkstoffe, die das gesamte Wirkungsspektrum ausmachen.
Die Inhaltsstoffe von Cannabis interagieren mit dem Endocannabinoid-System, dessen Rezeptoren (Cannabinoid-Rezeptoren) im gesamten Körper verteilt sind. Docken die Cannabis-Wirkstoffe an diese Rezeptoren, entfalten sie ihre Wirkung im Körper.
Cannabis verändert Funktion der Torkontrolle
Das Rückenmark kann Schmerzimpuls abschwächen oder verstärken, bevor wir den Schmerzzustand wahrnehmen. In der Medizin wird dies als Torkontrolle bezeichnet. Cannabinoide sind in der Lage, Schmerzimpulse abzuschwächen, bevor sie die Torkontrolle passieren.
Konventionelle Schmerzmittel setzen nicht im Rückenmark an, sondern an den Nerven an, die zum Rückenmark hin- oder wegführen. Cannabinoide wirken hier auch, jedoch nur sehr gering.
Opioide wirken wiederum im Rückenmark. Allerdings wird die Schmerzweiterleitung von Opioiden regelrecht erschlagen. Cannabinoide bremsen die Schmerzweiterleitung hingegen nur aus.
Cannabis verändert die Schmerzwahrnehmung
Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Cannabis zwar die Schmerzstärke nicht verringern kann, dafür aber die Beschwerden angenehmer und erträglicher machen kann. Eine interessante Studie stammt aus den USA [1].
Die Forscher fanden 1.830 experimentelle Untersuchungen zur Wirkung von Cannabis auf chronische Schmerzzustände, die über einen Zeitraum von 40 Jahren in Nordamerika und Europa durchgeführt wurden.
Die Auswertungen zeigen deutlich, dass die Cannabinoide keine Schmerzlinderung verursachten, sondern die Schmerzwahrnehmung veränderten. Das Cannabinoid THC zeigte hier ein besonders großes therapeutisches Potenzial.
Informationen zur Wirksamkeit von Medizinalcannabis und dessen Anwendung haben Dr. Franjo Grotenhermen und Dr. Kristen Vahl im Deutschen Ärzteblatt zusammengestellt [2].
Bei Akutschmerzen zeigen cannabisbasierte Arzneimittel im Übrigen keinen ausreichenden Effekt. In Einzelfällen konnte sogar beobachtet werden, dass Patienten mit Akutschmerz empfindlicher gegenüber den Schmerzreizen wurden.
Zusammenfassung
Ein chronisches Schmerzsyndrom ist schwer behandelbar. Es existieren zwar verschiedene Therapieansätze mit Medikamenten und nicht-medikamentösen Therapien, meist sind diese jedoch nicht ausreichend. Insbesondere die medikamentöse Therapie stellt Ärzte und Patienten vor große Herausforderungen.
Häufig leiden Patienten unter den starken Nebenwirkungen der Arzneimittel oder werden von den starken Opioiden abhängig. Cannabis als Medizin stellt hier eine nebenwirkungsarme zusätzliche Therapieoption dar.
Informieren Sie sich hier über die medizinische Anwendung von Cannabis.
Quellen
[1] De Vita MJ, Moskal D, Maisto SA, Ansell EB. Association of Cannabinoid Administration With Experimental Pain in Healthy Adults: A Systematic Review and Meta-analysis. JAMA Psychiatry. 2018 Nov 1;75(11):1118-1127. doi: 10.1001/jamapsychiatry.2018.2503. PMID: 30422266; PMCID: PMC6248100
[2] Grotenhermen, Franjo; Müller-Vahl, Kirsten, The therapeutic potential of cannabis and cannabinoids, Dtsch Arztebl Int 2012; 109(29-30): 495-501; DOI: 10.3238/arztebl.2012.0495
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