Einnahme von medizinischem Cannabis und Autofahren

Medizinalcannabis
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Die Inhalte unserer Onlineangebote sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt und dürfen nicht für die Erstellung eigenständiger Diagnosen oder für die Auswahl/Anwendung von Therapiemethoden verwendet werden. In solch einem Fall handeln Sie auf eigene Gefahr. Demnach können wir für Schäden o. Ä., die durch die Nutzung oder den Missbrauch unserer Inhalte entstehen, weder direkt noch indirekt zur Verantwortung gezogen werden. Unsere Inhalte stellen keine Beratung und auch keine Kauf- oder Anwendungsempfehlung für Medikamente und Produkte dar. Konkrete Ratschläge für bestimmte Diagnose- oder Therapieverfahren geben wir nicht. Wir zeigen lediglich Möglichkeiten auf, die Sie mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen müssen.

Dürfen Cannabispatienten Auto fahren nach der Einnahme? Wie sieht die rechtliche Lage aus? Mehr dazu erfahren Sie hier.

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Dürfen Cannabispatienten Auto fahren nach der Einnahme? Wie sieht die rechtliche Lage aus? Mehr dazu erfahren Sie hier.

Das Autofahren unter dem Einfluss von illegalen Betäubungsmitteln und Alkohol ist verboten und kann empfindliche Strafen nach sich ziehen. Geregelt ist dies in der Anlage 4 der Fahrerlaubnisverordnung (FeV).

Bei Patienten, die Betäubungsmittel aus medizinischen Gründen einnehmen, gestaltet sich die Rechtslage anders. Im Straßenverkehrsgesetz (§ 24, Satz 2) heißt es:

„Ordnungswidrig handelt, wer unter der Wirkung eines in der Anlage zu dieser Vorschrift genannten berauschenden Mittels im Straßenverkehr ein Kraftfahrzeug führt. Eine solche Wirkung liegt vor, wenn eine in dieser Anlage genannte Substanz im Blut nachgewiesen wird. Satz 1 gilt nicht, wenn die Substanz aus der bestimmungsgemäßen Einnahme eines für einen konkreten Krankheitsfall verschriebenen Arzneimittels herrührt.“

Demnach wäre es so, dass Cannabispatienten keine Sanktionen drohen, wenn ihnen Cannabis verordnet wurde.

Die Fahrerlaubnisverordnung unterscheidet ebenfalls zwischen der Einnahme von illegalen Betäubungsmitteln und Arzneimitteln. In einem Merkblatt des Bundesverkehrsministeriums heißt es hierzu:

„Während der illegale Konsum von Betäubungsmitteln (außer Cannabis) die Fahreignung nach Anlage 4 Nr. 9.1. FeV ausschließt, führt die Einnahme von Medikamenten nur dann zum Ausschluss der Fahreignung, wenn es zu einer Beeinträchtigung des Leistungsvermögens unter das erforderliche Maß kommt (Anlage 4 Nr.9.6.2 FeV).“

Voraussetzungen für das Autofahren

Zu Beginn einer Cannabistherapie sollte sich kein Patient hinter das Steuer setzen. Das Gleiche gilt auch für Patienten, die mit einer Opioidtherapie beginnen. Denn in der Phase der Titrierung (Eindosierungsphase) können unerwünschte Nebenwirkungen auftreten, die den Patienten in seiner Fahrtüchtigkeit erheblich beeinträchtigen können.

Erst nach einer mehrwöchigen Einnahme und nach dem Finden der richtigen Dosierung ist es möglich, dass der Allgemeinzustand nicht wesentlich negativ beeinflusst wird. Dennoch sollte sich jeder Cannabispatient vor jedem Fahrtantritt kritisch hinterfragen und gut abwägen, ob er dazu in der Lage ist, am Straßenverkehr sicher teilnehmen zu können.

Gesetzlich ist es nicht festgeschrieben, dass Cannabispatienten einen Nachweis über die Dauermedikation mitführen müssen. Es wird dennoch empfohlen, eine Kopie des Betäubungsmittelrezeptes oder alternativ eine Bescheinigung des behandelnden Arztes mitzuführen.

Studien: Autofahren und die Einnahme von Medizinalcannabis

Die Wissenschaft beschäftigt sich schon länger mit dem Thema Autofahren und Cannabis. Im Jahr 2018 untersuchten Forscher des Universitätsklinikums Düsseldorf die Fahrtüchtigkeit von Cannabiskonsumenten [1].

Im Ergebnis heißt es, dass die Fahrtüchtigkeit nicht nur direkt nach dem Konsum von Cannabis bei den Teilnehmern abnahm. Auch sechs Stunden nach der Einnahme waren die Teilnehmer noch fahrunsicher.

Interessant ist eine weitere Studie, die an der University of Michigan in den USA durchgeführt wurde [2]. Hier wurden 790 Cannabispatienten nach ihren Fahrgewohnheiten innerhalb der letzten sechs Monate befragt.

73 Prozent der Cannabispatienten gaben an, dass sie fast täglich medizinisches Cannabis verwendeten. In welcher Form (Rauchen, Vaporisieren oder orale Einnahme) sie das Cannabis einnehmen, ist nicht bekannt.

Weiter gaben die Patienten an, dass sie jeden Tag etwa drei bis vier Stunden lang die psychoaktive Wirkung des Cannabis verspürten. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer fuhren dennoch mit dem Auto. Rund 21 Prozent gaben sogar zu, dass sie beim Autofahren „sehr high“ gewesen seien.

Die Forscher nahmen an, dass dem Großteil der Cannabispatienten die Gefahren beim Autofahren nicht bewusst seien. Denn sowohl die Reaktionszeit als auch die Koordinierungsfähigkeit können erheblich eingeschränkt sein.

Darüber hinaus erklärten die Forscher, dass es schwierig sei, Grenzwerte für die Einnahme von Cannabis festzulegen. Da jeder Mensch anders auf Cannabis reagiert, sollten die Patienten Verantwortung übernehmen und sich selbst überprüfen, ob sie noch fahrfähig sind.

Quellen

[1] DGRM-Jahrestagung 2018, Dr. med. Horst Gross, „Cannabis und Fahrtüchtigkeit: Bekifft am Steuer: Es fehlen echte Grenzwerte

[2] Bonar EE, Cranford JA, Arterberry BJ, Walton MA, Bohnert KM, Ilgen MA. Driving under the influence of cannabis among medical cannabis patients with chronic pain. Drug Alcohol Depend. 2019 Feb 1;195:193-197. doi: 10.1016/j.drugalcdep.2018.11.016. Epub 2019 Jan 9. PMID: 30638777; PMCID: PMC6359955

Informieren Sie sich hier über die medizinische Anwendung von Cannabis.

Autor
Alexandra Latour
Erstellt am:19 Jan, 2022
Letzte Aktualisierung:02 Feb, 2022
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