LWS-Syndrom und Medizinalcannabis

Medizinalcannabis
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Viele Menschen leiden unter einem chronischen LWS-Syndrom. Medizinalcannabis könnte eine alternative Therapieoption sein.

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Viele Menschen leiden unter einem chronischen LWS-Syndrom. Medizinalcannabis könnte eine alternative Therapieoption sein.

Verhoben, zu schweres Gewicht getragen, falsch gelegen, beim Sport übertrieben – jeder von uns hatte sicherlich schon mal Rückenschmerzen. Wenn die Rückenschmerzen jedoch chronisch werden, sei es vielleicht aufgrund eines Unfalls, Bandscheibenvorfalls oder Verschleiß, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

Viele verschiedene Studien haben bereits wichtige Belege erbracht, dass medizinisches Cannabis bei unterschiedlichen chronischen Schmerzformen wirksam sein kann. Interessant ist hier eine Übersichtsarbeit, in der Forscher zahlreiche Studien analysierten, in denen die Wirksamkeit von Cannabinoiden gegen chronische, arthritische und neuropathische Schmerzen untersucht wurde [1].

Neben medizinischen Cannabisblüten und Cannabisextrakten kamen Dronabinol, Nabilon sowie ein neuartiges THC-Analogon zum Einsatz. In der Mehrzahl der Studien berichteten die Patienten von einer deutlichen Schmerzlinderung im Vergleich zur Placebogruppe (Scheinmedikament). Zudem gaben die Patienten an, dass sich die Schlafqualität verbesserte. Schwerwiegende unerwünschte Nebenwirkungen waren nicht zu verzeichnen.

Insbesondere könnten Patienten mit chronischen Rückenschmerzen, bei denen die konventionelle Schmerztherapie keinen ausreichenden positiven Effekt zeigt, von medizinischem Cannabis profitieren.

Weitere Informationen zum Thema Cannabis gegen Rückenschmerzen finden Sie hier.

Cannabis zur Dosisreduzierung von Opioiden

Viele Patienten, die unter chronischen Rückenschmerzen leiden, nehmen starke Schmerzmittel wie Opioide ein. Diese haben nicht nur starke Nebenwirkungen , sondern bergen ein hohes Abhängigkeitspotenzial. Der Körper baut außerdem relativ schnell eine Toleranz gegenüber Opioiden auf, sodass die Dosis stetig erhöht werden muss, um ausreichend wirksam zu sein.

Studien zufolge kann medizinisches Cannabis dabei helfen, den Opioidkonsum zu reduzieren. An einer Studie in Kalifornien nahmen 180 Patienten mit chronischen Rückenschmerzen teil, die regelmäßig Opioide einnahmen [2].

Im Ergebnis heißt es, dass rund 51 Prozent der Patienten die Opioide mithilfe von medizinischem Cannabis absetzen konnten. 31 Prozent war es möglich, die Dosis der Opioide zu reduzieren. Demnach könnte Medizinalcannabis eine Alternative zu verschreibungspflichtigen Opioiden sein.

Chronisches LWS-Syndrom: Definition, Ursachen, Symptome, Therapie

Das Lendenwirbelsäulensyndrom (LWS-Syndrom) beschreibt verschiedene Beschwerden im Bereich der Lendenwirbelsäule. Diese besteht aus fünf Wirbelkörpern am unteren Rücken, wo Schmerzen wesentlicher häufiger auftreten als an anderen Bereichen der Wirbelsäule. Denn der untere Rücken ist größeren Belastungen ausgesetzt.

Von einem chronischen LWS-Syndrom sprechen Mediziner, wenn die Beschwerden länger als drei Monate lang anhalten.

Was sind die Ursachen des chronischen LWS-Syndroms?

Es gibt zahlreiche Ursachen, die ein chronisches Lendenwirbelsäulensyndrom auslösen können. Hierzu gehören unter anderem:

    • Abnutzung der Lendenwirbelsäule (degenerative Veränderungen)
    • Arthrose der Wirbelgelenke (Spondylarthrose; rheumatoide Arthritis)
    • Bandscheibenvorfall
    • Wirbelblockaden
    • muskuläre Dysbalancen (z. B. wenn ein Bein länger ist als das andere)
    • Fehlhaltungen
    • Überlastungen
    • Fibromyalgie

Symptome bei Beschwerden im unteren Bereich des Rückens

Im Akutfall entstehen im unteren Rücken stechende, dumpfe oder ziehende Schmerzen, die bis zum Steißbein und in die Beine ziehen können. Je nachdem wie sich der Patient bewegt, wird der Schmerzzustand stärker oder schwächer. Meist verstärken sich die Schmerzen beim Husten, Niesen oder Pressen.

Bandscheibenvorfall an der Lendenwirbelsäule

Bandscheibenvorfälle (Prolaps) an der Lendenwirbelsäule kommen sehr häufig vor. Allerdings lösen sie nicht immer Beschwerden aus. Oftmals werden sie zufällig im Rahmen einer Untersuchung entdeckt.

Wenn ein Bandscheibenvorfall Symptome hervorruft, ist es sehr wahrscheinlich, dass die verrutschte Bandscheibe gegen eine Nervenwurzel, das Nervenfaserbündel oder das Rückenmark drückt. Hier können sich dann folgende Symptome zeigen:

    • sehr starke Rückenschmerzen mit Ausstrahlung in die Beine
    • Missempfindungen wie zum Beispiel Ameisenlaufen oder Kribbeln
    • Kraftverlust in den Beinen
    • Taubheitsgefühle in den Beinen
    • Verstärkung der Schmerzen durch Husten, Niesen oder Pressen
    • Störungen bei der Entleerung der Blase oder des Darms

LWS-Syndrom: Behandlung und Therapie

Bei akuten Schmerzen erhalten Patienten in der Regel Schmerzmedikamente wie Ibuprofen, Diclofenac, Paracetamol oder Naproxen. Langfristig sollten diese Medikamente jedoch nicht eingenommen werden, da sie erhebliche Nebenwirkungen haben können.

Wenn die schmerzstillende Wirkung nicht ausreichend ist, werden bei sehr starken Schmerzen auch Opioide wie Morphin oder Tramadol verordnet. Aber auch diese lösen Nebenwirkungen aus. Außerdem besteht hier ein erhöhtes Risiko, eine Abhängigkeit zu entwickeln.

Um die akuten Schmerzen zu lindern und vor allem um weitere zu verhindern, ist die manuelle Therapie ein wichtiger Behandlungsbaustein. Um die Verspannungen zu lösen und die Muskeln zu lockern, können Massagen, Physiotherapie und Krankengymnastik helfen. Hier lernen die Patienten auch spezielle Übungen, die sie regelmäßig zu Hause durchführen können.

LWS-Syndrom: Was hilft?

Um akute LWS-Beschwerden zu lindern, kann eine Wärmebehandlung hilfreich sein. Ein warmes Bad, eine Wärmflasche oder auch ein Wärmepflaster können die verkrampften Muskeln entspannen. Um die Lendenwirbelsäule zu entlasten, kann man sich einfach mit dem Rücken auf den Boden legen und die Beine im rechten Winkel auf einen Stuhl legen.

Darüber hinaus können Dehnübungen dabei helfen, Schmerzen vorzubeugen. Einfache Übungen sind zum Beispiel:

    • Gesäß- und Hüftbeuger: Setzen Sie sich auf eine Matte. Ein Bein legen Sie gestreckt hinter sich. Dabei liegt die Fußoberseite auf dem Boden. Das andere Bein legen sie in einem rechten Winkel vor sich. Beugen Sie sich dann langsam nach vorne und spüren Sie die intensive Dehnung. Wechseln Sie die Beine dann nach rund einer Minute.
    • Dehnung des Quadrizeps: Legen Sie sich mit dem Bauch auf eine Matte. Ziehen Sie nun mit Ihren Händen oder ggf. einem Handtuch ein Bein in Richtung Gesäß. Halten Sie diese Position ungefähr eine Minute und nehmen Sie dann das andere Bein.
    • Kobra: Die Kobra ist eine Übung aus dem Yoga. Legen Sie sich mit dem Bauch auf eine Matte und stützen Sie sich mit den Armen ab (siehe Bild).

Wichtig ist zudem, dass Sie mehr Bewegung in Ihren Alltag integrieren. Anstatt den Fahrstuhl zu nehmen, können Sie auch einfach mal die Treppe laufen. Versuchen Sie, sich jeden Tag ausreichend zu bewegen.

Zusammenfassung

Die Lendenwirbelsäule besteht aus fünf Wirbeln am unteren Rücken. Diese sind großen Belastungen ausgesetzt, weshalb hier besonders häufig Schmerzen auftreten. Ein Lendenwirbelsyndrom (LWS-Syndrom) kann unterschiedliche Ursachen, wie zum Beispiel degenerative Veränderungen, Arthrose der Wirbelgelenke, Wirbelblocken oder Bandscheibenvorfall.

Die Schmerzen sind dumpf, ziehend oder stechend und können auch in die Beine ziehen. Dabei können sich die Schmerzen je nach Bewegung verstärken oder besser werden. Auch das Husten, Niesen und Pressen kann schmerzhaft sein.

Die Therapie besteht meist aus der Gabe von Schmerzmedikamenten sowie nicht-medikamentösen Therapien wie Physiotherapie, Krankengymnastik und Massagen. Bei starken Beschwerden kommen auch starke Schmerzmittel wie Opioide zum Einsatz.

Die Wirkung von medizinischem Cannabis auf chronische Schmerzen ist gut untersucht. Allerdings gibt es nur wenige Studien, bei denen das Wirkungsspektrum auf Rückenschmerzen im Vordergrund stand. Grundsätzlich könnte Medizinalcannabis eine Therapieoption sein, da ein positiver Nebeneffekt der Behandlung ist, dass sich die Schlafqualität verbessern kann.

Darüber hinaus könnten cannabisbasierte Arzneimittel eine Therapie mit Opioiden unterstützen, bzw. haben Untersuchungen gezeigt, dass Patienten die Dosis der Opioide durch die Verwendung von Cannabis reduzieren konnten.

Quellen

[1] Madden K, George A, van der Hoek NJ, Borim FM, Mammen G, Bhandari M. Cannabis for pain in orthopedics: a systematic review focusing on study methodology. Can J Surg. 2019 Dec 1;62(6):369-380. doi: 10.1503/cjs.001018. PMID: 31782292; PMCID: PMC6877377

[2] Takakuwa KM, Hergenrather JY, Shofer FS, Schears RM. The Impact of Medical Cannabis on Intermittent and Chronic Opioid Users with Back Pain: How Cannabis Diminished Prescription Opioid Usage. Cannabis Cannabinoid Res. 2020 Sep 2;5(3):263-270. doi: 10.1089/can.2019.0039. PMID: 32923663; PMCID: PMC7480723

Autor
Alexandra Latour
Erstellt am:19 Jan, 2022
Letzte Aktualisierung:02 Feb, 2022
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