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Cannabinoide können entzündungshemmend wirken. Ob diese eine alternative Therapieoption bei Colitis ulcerosa sind, erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
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Cannabinoide können entzündungshemmend wirken. Ob diese eine alternative Therapieoption bei Colitis ulcerosa sind, erfahren Sie hier.
Nach Morbus Crohn ist die Colitis ulcerosa die häufigste chronisch-entzündliche Darmerkrankung. In Deutschland sind etwa 168.000 Menschen betroffen. Aufgrund der häufigen Durchfälle und starken Schmerzen leidet die Lebensqualität der Betroffenen sehr.
Bisher gibt es noch nicht ausreichend viele Studien zu medizinischem Cannabis bei chronischen Darmerkrankungen. Es fehlen vor allem große klinische Studien. Hoffen lässt aber die Tatsache, dass viele Patienten mithilfe von Medizinalcannabis ihre Beschwerden lindern konnten. Außerdem ist das Endocannabinoid-System unter anderem auch an den Vorgängen im Magen- und Darmbereich beteiligt, sodass zugeführte Cannabinoide womöglich wirksam sein könnten.
Zwar ist der genaue Wirkmechanismus noch unklar, die Forschung ist sich aber einig, dass Cannabinoide durchaus ein therapeutisches Potenzial bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen besitzen [1].
Studien zu Colitis ulcerosa und Cannabis
US-Forscher untersuchten im März 2020 die Sicherheit und Wirksamkeit von Cannabinoiden bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn [2]. Hierfür analysierten sie placebokontrollierte Studien mit 185 Patienten.
- Studie 1: Bei 45 Prozent der Teilnehmer führte die Verwendung von Cannabis zu einem vorübergehenden Nachlassen der Symptome. In der Placebogruppe waren es 10 Prozent.
- Studie 2: Hier konnte Cannabis bei 40 Prozent der Teilnehmer die Symptomatik verbessern. 33 Prozent der Teilnehmer, die ein Placebo (Scheinmedikament) erhielten, berichteten ebenfalls von einer Verbesserung der Symptome.
- Studie 3: 24 Prozent der Teilnehmer erlebten eine Symptomverbesserung im Vergleich zu 26 Prozent der Placebo-Teilnehmer.
- Studie 4: Die Gabe von Cannabis zeigte keine Auswirkungen auf die Krankheitsaktivität und auch die Entzündungsparameter änderten sich nicht.
Die Forscher schlussfolgerten, dass die Wirksamkeit von Cannabis nicht klar bewiesen werden kann.
Entzündungshemmende Wirkung von CBD
In verschiedenen Studien konnte gezeigt werden, dass Cannabidiol (CBD) eine entzündungshemmende Wirkung haben kann. Ob CBD auch bei Entzündungen im Darm wirksam sein kann, ist unklar.
Einige Patienten nutzen das frei verkäufliche CBD-Öl und haben hiermit positive Erfahrungen gemacht. Da es sich hierbei um ein nebenwirkungsarmes Produkt handelt, wäre es sicherlich ein Versuch wert.
Zu beachten ist aber, dass in Studien stets medizinisches CBD zum Einsatz kommt und kein frei käufliches CBD-Öl, dessen Qualität sehr variieren kann. Insofern können auch die Ergebnisse der Studien, die eine entzündungshemmende Wirkung von CBD belegen, nicht eins zu eins auf frei käufliche CBD-Öle übertragen werden.
Colitis ulcerosa: Definition, Ursachen, Symptome, Therapie, Prognose
Die Colitis ulcerosa gehört wie Morbus Crohn zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Während jedoch beim Morbus Crohn der gesamte Verdauungstrakt betroffen sein kann, ist es bei der Colitis ulcerosa meist nur der Enddarm und in einigen Fällen der Dünndarm. Beide Erkrankungen haben gemeinsam, dass sie schubförmig verlaufen und bisher nicht heilbar sind.
Colitis ulcerosa: Was sind die Ursachen?
Die Ursachen der chronischen Darmerkrankung sind bis heute nicht bekannt. Man weiß lediglich, dass verschiedene Faktoren die Krankheitsentstehung begünstigen kann. Hierzu gehören unter anderem eine genetische Veranlagung, Infektionen und ein gestörtes Immunsystem sowie psychische Belastungen.
Bei vielen Patienten fällt auf, dass die Beschaffenheit der Darmschleimhaut verändert ist. Diese ist im Gegensatz zu gesunden Menschen sehr viel dünner. Im Darm bildet die Schleimhaut eine wichtige Barriere für schädliche Fremdstoffe. Bei einer dünnen Darmschleimhaut treten Bakterien in direkten Kontakt mit der Darmwand, was eine überhöhte Immunreaktion bewirken könnte.
Welche Symptome treten bei der Colitis ulcerosa auf?
Zu Beginn der Erkrankung spüren Betroffene meist keine Symptome. Erst im späteren Verlauf bzw. dann, wenn sich die Entzündung im Darm ausbreitet, kommt es zu einem Schub. Je nach Schwere können die folgenden Symptome unterschiedlich stark ausgeprägt sein:
- häufige Durchfälle mit Blut und Schleim (tags und nachts)
- krampfartige Schmerzen im Unterbauch, insbesondere vor dem Stuhlgang
- schmerzhafter Stuhldrang
- Blähungen (möglich ist auch ein unfreiwilliger Kotabgang)
- Blutarmut durch die blutigen Durchfälle
- Müdigkeit
- Gewichtsabnahme
Eine gefährliche Komplikation ist das toxische Megakolon. Weitet sich die Entzündung auf die gesamte Darmwand aus, erweitert sich der Darm. Infolgedessen ist der Darm wie gelähmt und kann den Stuhl nicht mehr weiter transportieren. Patienten bekommen dann hohes Fieber und leiden unter starken Schmerzen.
Wenn der erweiterte Darm platzt (Darmdurchbruch), entleert sich der komplette Darminhalt in die Bauchhöhle. Hier muss sofort gehandelt und der Notarzt verständigt werden.
Colitis ulcerosa: Diagnose und Untersuchungen
Bei einem ausführlichen Gespräch mit dem Arzt wird dieser zunächst die Krankengeschichte abfragen und sich nach den akuten Beschwerden erkundigen. Eine Blutuntersuchung gibt Aufschluss darüber, ob die Entzündungswerte (C-reaktives Protein) erhöht sind. Häufig folgt dann noch eine Stuhluntersuchung, bei der der Stuhl auf Blut, Bakterien, Viren und Parasiten untersucht wird.
Um eine Colitis ulcerosa nachzuweisen, ist eine Darmspiegelung (Koloskopie) erforderlich. Hierbei wird das Endoskop in den After eingeführt, womit der Darm von innen begutachtet werden kann. Der Arzt kann hierbei auch eine Gewebeprobe entnehmen, die anschließend im Labor analysiert wird. Da es in einigen Fällen nicht leicht ist, die Colitis ulcerosa von der chronischen Darmentzündung Morbus Crohn zu unterscheiden, wird oftmals auch noch eine Magenspiegelung durchgeführt, um den Zwölffingerdarm zu begutachten. Weitere bildgebende Verfahren wie eine Kernspintomografie (MRT) oder eine Computertomografie (CT) können ebenfalls bei der Diagnosefindung helfen.
Colitis Ulcerosa: Therapie und Behandlung
Die chronische Darmerkrankung ist bislang nicht heilbar. Deshalb zielt die Therapie darauf ab, die Symptome zu lindern und die Häufigkeit der Schübe zu verringern. Hierfür erhalten Patienten in der Regel entzündungshemmende Medikamente wie 5-Aminosalicylsäure (5-ASA) bzw. die Vorstufe Mesalazin als Einlauf, Zäpfchen oder Tabletten.
Bei akuten Schüben helfen meist Kortikoide (Kortison), wobei Kortison nicht für die Langzeiteinnahme geeignet ist.
Darüber hinaus kann es auch in schweren Fällen angezeigt sein, Immunsuppressiva zu geben, um die die erhöhte Aktivität des Immunsystems zu dämpfen. Medikamente wie Methotrexat, Azathioprin oder Ciclosporin können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.
Eine neue Art der Medikation sind die TNF-Antikörper (Infliximab, Adalimumab, Golimumab), die ebenfalls nur in schweren Fällen in Betracht kommen oder wenn andere Medikamente keine ausreichende Wirkung zeigen.
Wenn sich die Krankheit mit Arzneimitteln nicht mehr kontrollieren lässt, kann auch eine Operation in Erwägung gezogen werden. Bei einem operativen Eingriff wird dann der Dickdarm mit dem Enddarm (Proktokolektomie) entfernt. Anschließend wird aus dem Teil des Dünndarms ein Sack geformt, der dann mit dem After verbunden wird. Bis alles abgeheilt ist und der Sack als neuer Enddarm fungieren kann, ist es notwendig, dass der Stuhl über einen künstlichen Darmausgang entleert wird.
Ernährung bei chronischer Darmerkrankung
Bei chronischen Darmerkrankungen spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Diese sollte ausgewogen, abwechslungsreich und schonend sein. Denn aufgrund der häufigen Durchfälle können Mangelerscheinungen auftreten. Besonders häufig leiden Patienten unter einem Eisen-, Zink-, Folsäure- und Vitamin-B12-Mangel.
Während eines akuten Krankheitsschubs kann es sinnvoll sein, auf Ballaststoffe zu verzichten, da sie den Stuhl aufquellen lassen und den Stuhlgang anregen. Ebenso sollten Kaffee, Nikotin und scharfe Gewürze vermieden werden, um die Darmschleimhaut nicht noch mehr zu reizen.
Krankheitsverlauf und Prognose
Der Krankheitsverlauf ist individuell und nicht vorhersehbar. Mithilfe einer medikamentösen Therapie lässt sich die Krankheit jedoch positiv beeinflussen. Insofern können die meisten Patienten ein normales Leben bei normaler Lebenserwartung führen.
Zusammenfassung
Colitis ulcerosa gehört genau wie Morbus Crohn zu den chronischen Darmentzündungen. In der Regel ist bei der Colitis ulcerosa nur der Dickdarm betroffen. Bei einem akuten Schub leiden Patienten unter Durchfällen mit Blut- und Schleimbeimengungen und Oberbauchschmerzen.
Die Ursachen der Darmerkrankung sind unbekannt. Es werden hier unterschiedliche Risikofaktoren für die Entstehung der Erkrankung in Betracht gezogen, wie zum Beispiel genetische Faktoren, Infektionen, ein gestörtes Immunsystem oder eine ungesunde Ernährung. Zudem scheint auch die Psyche einen Einfluss auf die Krankheitsentstehung zu haben.
Viele Betroffene können mithilfe einer Ernährungsumstellung die Krankheit gut in den Griff bekommen. Um die Beschwerden bei einem akuten Schub zu behandeln, stehen unterschiedliche Medikamente zur Verfügung (z. B. Kortison oder Mesalazin).
Es gibt bisher wenige Studien, die sich speziell mit der Wirkung von Cannabis auf eine Colitis ulcerosa beschäftigt haben. Dabei wird angenommen, dass CBD aufgrund der entzündungshemmenden Wirkung einen positiven Einfluss auf den Darm haben könnte.
Informieren Sie sich hier über die medizinische Anwendung von Cannabis.
Quellen
[1] Naftali T. An overview of cannabis based treatment in Crohn's disease. Expert Rev Gastroenterol Hepatol. 2020 Apr;14(4):253-257. doi: 10.1080/17474124.2020.1740590. Epub 2020 Mar 12. PMID: 32149543
[2] Kafil TS, Nguyen TM, MacDonald JK, Chande N. Cannabis for the Treatment of Crohn's Disease and Ulcerative Colitis: Evidence From Cochrane Reviews. Inflamm Bowel Dis. 2020 Mar 4;26(4):502-509. doi: 10.1093/ibd/izz233. PMID: 31613959
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