Neurodermitis und Medizinalcannabis

Medizinalcannabis
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Cannabinoide können entzündungshemmend wirken und die Haut beruhigen. Erfahren Sie hier mehr über Neurodermitis und Medizinalcannabis.

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Cannabinoide können entzündungshemmend wirken und die Haut beruhigen. Erfahren Sie hier mehr über Neurodermitis und Medizinalcannabis.

Die Neurodermitis gehört zu den häufigsten Hauterkrankungen, die mit entzündeter und juckender Haut einhergeht. Neurodermitiker leiden meist enorm unter der Krankheit. Obwohl die Aufklärung weit vorangeschritten ist, meiden viele Menschen Betroffene, weil sie fürchten, dass sie sich anstecken könnten. Diese Sorge ist jedoch völlig unbegründet.

Die Standardtherapien bei Neurodermitis sind oftmals nicht ausreichend. Hinzu kommen starke Nebenwirkungen, die zusätzlich belasten. Zwar ist die Studienlage zu medizinischem Cannabis bei Neurodermitis begrenzt, die wenigen Ergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass die Behandlung mit Cannabinoiden wirksam sein könnte.

Neurodermitis und Endocannabinoide

Studien zufolge besitzt die Haut ein eigenes Endocannabinoid-System [1]. Forscher haben in der Haut die Substanz N-Palmitoylethanolamin (PEA) nachgewiesen. Diese kann eine endocannabinoidartige Wirkung entfalten.

Inzwischen wurden verschiedene Untersuchungen mit Cremes durchgeführt, die PEA enthalten. So zum Beispiel in München, bei der 2456 Patienten die PEA-Creme auf ihre Wirksamkeit prüfen sollten [2].

Alle Patienten litten unter leichten bis mittelschweren atopischen Ekzemen. Nach einer mehrwöchigen Behandlung berichtete über die Hälfte der Patienten unter anderem über eine Reduktion des Juckreizes und der Hauttrockenheit.

Medizinische Cannabinoide zur Behandlung von Hautkrankheiten

Die bisherigen Studien sind vielversprechend. So haben US-Forscher diverse Studien zur Wirksamkeit von medizinischem Cannabis bei Neurodermitis und Psoriasis (Schuppenflechte) analysiert [3]. Im Ergebnis heißt es, dass die Cannabinoide Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) den Juckreiz lindern und entzündungshemmend wirken können.

Das nichtpsychoaktive CBD ist aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung immer mehr in den Fokus der Forschung gerückt. Verschiedene präklinische Hinweise deuten darauf hin, dass topisches CBD bei Ekzemen, Juckreiz, Schuppenflechte und entzündlichen Zuständen helfen könnte [4]. Allerdings müssen noch die zugrunde liegenden Mechanismen geklärt werden. Notwendig sind also vor allem große placebokontrollierte Studien.

Hanf- und CBD-Produkte

Viele Patienten haben mit Hanfsalben und Hanfcremes gute Erfahrungen gemacht. Beim Kauf dieser Produkte sollte jedoch darauf geachtet werden, dass diese nur natürliche Zusätze wie Aloe vera oder Bienenwachs enthalten. Chemische Zusatzstoffe könnten die Haut hingegen unnötig reizen.

Einige Betroffene nutzen auch CBD-Öl und tragen dieses direkt auf die Haut auf. Allerdings ist ein qualitativ hochwertiges CBD-Öl sehr teuer. Inzwischen bieten jedoch einige Hersteller auch spezielle CBD-Cremes an.

Neurodermitis: Definition, Ursachen, Symptome, Therapie

Die Neurodermitis ist eine entzündliche, nicht-infektiöse Hauterkrankung, die auch als atopische Dermatitis bezeichnet wird. Die genauen Ursachen sind bislang nicht geklärt. Man weiß aber, dass die genetische Veranlagung eine Rolle spielt. So hat ein Kind ein erhöhtes Risiko, ebenfalls zu erkranken, wenn ein Elternteil unter Neurodermitis leidet.

Darüber hinaus besteht ein erhöhtes Risiko, an weiteren atopischen Krankheiten, wie zum Beispiel dem allergischen Asthma oder dem Heuschnupfen, zu erkranken.

Auslöser von Neurodermitis

Es gibt verschiedene Triggerfaktoren, die zur Krankheitsentstehung bzw. einem Schub beitragen können. Hierzu gehören beispielsweise:

    • psychische Belastungen
    • Stress
    • starke Temperaturschwankungen
    • Rauchen
    • verschiedene Textilien
    • Schwangerschaft
    • Menstruation

Formen der Neurodermitis

Am häufigsten leiden Betroffene unter der sogenannten extrinsischen Form. Hier reagiert das Immunsystem auf Allergene (z. B. Hausstaubmilben, Pollen, Nahrungsmittel), sodass sich die Antikörper namens Immunglobulin E (IgE) im Blut erhöhen. Diese regen wiederum die Mastzellen im Immunsystem an. Infolge dessen werden entzündungsfördernde Stoffe ausgeschüttet und es entstehen Ekzeme auf der Haut.

Die intrinsische Form tritt nur selten auf. Der IgE-Wert im Blut ist nicht erhöht und Betroffene sind auch nicht anfällig für allergische Erkrankungen. Die Ursachen und auch die genauen Mechanismen, warum Ekzeme auftreten, sind nicht bekannt.

Neurodermitis: Welche Symptome treten auf?

Bei Neugeborenen und Kindern bildet sich zunächst ein Milchschorf. Häufig sind Gesicht, Kopfhaut, Arme und Beine betroffen. Manchmal entstehtauch ein nässendes Ekzem am Mund oder in den Falten der Ellenbogen. In der Pubertät verbessern sich die Symptome und oft verschwinden sie auch ganz.

Erwachsene mit Neurodermitis leiden unter kleinen juckenden Hautknoten. Häufig zeigen sich auch lederartige Verdickungen in der Gesichtshaut, die starken Juckreiz auslösen. Zusätzlich können auch die Beugeseiten der Extremitäten, Hals, Augen, Stirnbereich, Hand- und Fußrücken betroffen sein.

Des Weiteren geht die atopische Dermatitis auch mit Begleitsymptomen einher:

    • Dennie-Morgan-Falte (doppelte untere Lidfalte)
    • Hertoghe-Zeichen (seitliche Augenbrauen sind dünn)
    • Augenerkrankungen (z. B. Bindehautentzündung)
    • Blässe um den Mund

Neurodermitis: Diagnose und Untersuchungen

Die Neurodermitis tritt sehr häufig bereits im Säuglings- oder Kleinkinderalter auf, weshalb sich Eltern beim Auftreten entsprechender Symptome wie Juckreiz und Hautrötungen, an den Kinderarzt wenden sollten.

Die Hautkrankheit kann aber auch erst im Erwachsenenalter auftreten. Der Arzt wird zunächst die Krankengeschichte erheben und die genauen Beschwerden abfragen. Ein Allergietest kann dabei helfen herauszufinden, ob die Hauterkrankung mit einer Allergie verbunden ist. Zur Anwendung kann ein Prick-Test oder ein Bluttest kommen. In einigen Fällen, vor allem dann, wenn die Diagnose Neurodermitis nicht eindeutig gestellt werden kann, kann der Arzt eine kleine Hautprobe entnehmen, die dann in einem Labor untersucht wird.

Des Weiteren ist es für die Diagnosefindung wichtig, andere Erkrankungen (z. B. Pilzinfektion, Krätze oder Ekzeme) auszuschließen, die ähnliche Beschwerden wie eine Neurodermitis auslösen können.

Neurodermitis: Therapie und Behandlung

Für die Behandlung einer Neurodermitis steht ein vierstufiger Plan zur Verfügung:

    • Stufe 1: Hier steht die trockene Haut im Vordergrund, die einer täglichen Pflege bedarf. Auch werden damit neue Schübe verhindert.
    • Stufe 2: Neben der täglichen Hautpflege kommen bei leichten Schüben Kortison und/oder Calcineurin-Inhibitoren zum Einsatz. Wenn der Juckreiz besonders stark ist, werden auch juckreizstillende Medikamente verordnet.
    • Stufe 3: Bei mäßig schweren Ekzemen erhält der Patient stärker wirkendes Kortison für die äußerliche Anwendung.
    • Stufe 4: Wenn die Neurodermitis besonders stark ausgeprägt ist, kann eine allergenspezifische Immuntherapie in Erwägung gezogen werden. Im Rahmen dieser Therapie erhält der Patient dann spezielle Arzneiwirkstoffe wie Ciclosporin. Diese hemmen die Aktivität des Immunsystems.

Nicht-medikamentöse Behandlungsmethoden

Die richtige Hautpflege ist für Betroffene sehr wichtig. Deshalb sollten Betroffene auf das zu heiße Baden oder Duschen verzichten und Kosmetikprodukte mit Emulgatoren, Duftstoffe, Farbstoffe, Konservierungsstoffe und Paraffinöl meiden. Denn all dies kann die Haut zusätzlich reizen.

Einige Patienten haben gute Erfahrungen mit Feuchtigkeitscremes gemacht, die Harnstoff enthalten. Hier ist zu beachten, dass die entzündeten Hautstellen brennen, wenn sie mit dem Harnstoff in Kontakt kommen.

Als alternative Therapie stehen auch verschiedene Lichttherapien wie die Photo-Sole-Therapie (Balneophototherapie) oder die PUVA-Therapie zur Verfügung. Diese sollen den Juckreiz lindern und wunde Stellen abheilen.

Zusammenfassung

Die Neurodermitis ist eine chronische entzündliche Hauterkrankung und wird auch als atopisches Ekzem bezeichnet. Dabei breitet sich die Erkrankung hauptsächlich auf der Kopfhaut und dem Gesicht sowie den Händen aus und geht mit einem starken Juckreiz einher. Bei einem akuten Schub bilden sich auf der trockenen, juckenden Haut nässende Ekzeme.

Die genauen Ursachen der Hauterkrankung sind unbekannt. Bei der Krankheitsentstehung sind vermutlich mehrere Faktoren wie eine gestörte Hautbarriere beteiligt. Zudem ist die Neigung zur Erkrankung vererbbar.

Bei der Behandlung spielt die richtige Hautpflege eine wichtige Rolle. Kortison wird in der Regel bei schweren Schüben verordnet. Zusätzlich können verschiedene Therapien wie eine Lichttherapie dabei helfen, die Symptome zu lindern.

Verschiedene Studien geben Hinweise darauf, dass die Haut ein eigenes Endocannabinoid-System besitzt. Es hat sich gezeigt, dass Cannabinoide wie THC und CBD entzündungshemmend wirken können. Auch der Juckreiz hat sich bei Betroffenen in Untersuchungen gebessert. Insofern ist die aktuelle Studienlage vielversprechend.

Informieren Sie sich hier über die medizinische Anwendung von Cannabis.

Quellen

[1] Bíró T, Tóth BI, Haskó G, Paus R, Pacher P. The endocannabinoid system of the skin in health and disease: novel perspectives and therapeutic opportunities. Trends Pharmacol Sci. 2009 Aug;30(8):411-20. doi:10.1016/j.tips.2009.05.004. Epub 2009 Jul 14. PMID: 19608284; PMCID: PMC2757311

[2] Eberlein B, Eicke C, Reinhardt HW, Ring J. Adjuvant treatment of atopic eczema: assessment of an emollient containing N-palmitoylethanolamine (ATOPA study). J Eur Acad Dermatol Venereol. 2008 Jan;22(1):73-82. doi: 10.1111/j.1468-3083.2007.02351.x. PMID: 18181976

[3] Mounessa JS, Siegel JA, Dunnick CA, Dellavalle RP. The role of cannabinoids in dermatology. J Am Acad Dermatol. 2017 Jul;77(1):188-190. doi: 10.1016/j.jaad.2017.02.056. Epub 2017 Apr 14. PMID: 28416341

[4] Baswan SM, Klosner AE, Glynn K, Rajgopal A, Malik K, Yim S, Stern N. Therapeutic Potential of Cannabidiol (CBD) for Skin Health and Disorders. Clin Cosmet Investig Dermatol. 2020 Dec 8;13:927-942. doi: 10.2147/CCID.S286411. PMID: 33335413; PMCID: PMC7736837

Autor
Alexandra Latour
Erstellt am:12 Jan, 2022
Letzte Aktualisierung:02 Feb, 2022
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