Die Inhalte unserer Onlineangebote sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt und dürfen nicht für die Erstellung eigenständiger Diagnosen oder für die Auswahl/Anwendung von Therapiemethoden verwendet werden. In solch einem Fall handeln Sie auf eigene Gefahr. Demnach können wir für Schäden o. Ä., die durch die Nutzung oder den Missbrauch unserer Inhalte entstehen, weder direkt noch indirekt zur Verantwortung gezogen werden. Unsere Inhalte stellen keine Beratung und auch keine Kauf- oder Anwendungsempfehlung für Medikamente und Produkte dar. Konkrete Ratschläge für bestimmte Diagnose- oder Therapieverfahren geben wir nicht. Wir zeigen lediglich Möglichkeiten auf, die Sie mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen müssen.
Studien liefern Hinweise darauf, dass Medizinalcannabis bei Autismus-Spektrum-Störungen helfen könnte. Lesen Sie hier mehr darüber.
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Studien liefern Hinweise darauf, dass Medizinalcannabis bei Autismus-Spektrum-Störungen helfen könnte. Lesen Sie hier mehr darüber.
Die Autismus-Spektrum-Störungen (ASD) gehen häufig mit Ängsten, Depressionen sowie Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen einher. Verschiedene Untersuchungen weisen darauf hin, dass medizinisches Cannabis unter bestimmten Umständen das Verhalten sowie die Kommunikationsfähigkeit bei Autisten verbessern könnte.
In Österreich erhielt ein sechs Jahre alter Junge mit Autismus über einen sechsmonatigen Zeitraum Dronabinol (ölige Lösung mit THC) [1]. Unter der Therapie nahmen die Lethargie und die Hyperaktivität ab. Auch verbesserte sich das Sprachvermögen des Jungen.
In diesem Zusammenhang ist auch eine Studie aus den USA interessant [2]. Die Forscher behandelten Mäuse mit einem autistischen Verhalten mit THC und es zeigte sich, dass die depressiven Symptome und die Aufmerksamkeitsstörungen nachließen.
CBD und Autismus
In Israel wurde eine Studie mit 60 autistischen Kindern durchgeführt, die CBD und THC (Verhältnis: 20 zu 1) erhielten [3]. Dabei lag die maximale CBD-Dosis bei 10 mg/kg/Tag. Bei 61 Prozent der Kinder reduzierten sich die Verhaltensausbrüche und auch die Angstzustände nahmen ab. Die Kommunikationsfähigkeit verbesserte sich.
Nebenwirkungen traten in Form von Schlafstörungen (14 Prozent), Appetitlosigkeit (9 Prozent) und Reizbarkeit (9 Prozent) auf. Dennoch führen die Forscher aus, dass CBD eine vielversprechende Behandlungsoption sein könnte und dass größere placebokontrollierte Studien durchgeführt werden sollten.
Ebenfalls in Israel analysierten Forscher die Daten, die im Rahmen eines Behandlungsprogramms von 188 ASD-Patienten erhoben wurden, die in den Jahren 2015 bis 2017 mit medizinischem Cannabis behandelt wurden [4].
Die Mehrheit der Patienten erhielt ein medizinisches Cannabisöl mit 30 Prozent CBD und 1,5 Prozent THC. Etwa 30 Prozent der Patienten berichtete über eine signifikante Verbesserung und rund 54 Prozent von einer moderaten Verbesserung. Hier schlussfolgerten die Forscher, dass CBD eine wirksame Option zur Linderung der Symptome sein könnte.
Autismus: Definition, Ursachen, Symptome, Therapie
Bei den Autismus-Spektrum-Störungen handelt es sich um komplexe neurologische Entwicklungsstörungen, die die Informations- und Wahrnehmungsverarbeitung betreffen. Diese wirken sich auf die soziale Interaktion und Kommunikation sowie auf das soziale Verhalten und Kontakte aus. Unterschieden werden die Autismus-Spektrum-Störungen in die folgenden Formen:
- Asperger-Syndrom: In der Regel tritt diese Autismus-Form im Schulalter auf, wobei überwiegend Jungen betroffen sind.
- Kanner-Syndrom: Der frühkindliche Autismus macht sich vor dem dritten Lebensjahr bemerkbar und auch hier sind Jungen wesentlich häufiger betroffen.
- Atypischer Autismus: Diese Autismus-Form ähnelt dem Kanner-Syndrom. Hier zeigen die Kinder erst nach dem dritten Lebensjahr ein autistisches Verhalten.
- Rett-Syndrom: Unter diesem Syndrom leiden fast nur Mädchen. Die Symptome treten meist zwischen dem 6. Monat und dem 4. Lebensjahr auf.
Wie äußert sich Autismus?
Jede Autismus-Form kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Nicht immer wirkt sich die Erkrankung auch auf alle Lebensbereiche aus. Ein typisches Anzeichen ist, dass Betroffene Probleme mit zwischenmenschlichen Beziehungen haben. So ist es ihnen kaum möglich, eine dauerhafte vertrauensvolle Beziehung aufzubauen.
Autisten können folgende Verhaltensauffälligkeiten entwickeln:
- Kommunikationsstörungen / Sprachstörungen
- Rückzugsverhalten
- Vermeidung von Blick- und Körperkontakt
- gestörtes Sozialverhalten
- stereotype Verhaltensweisen
- Aufmerksamkeits- und Lernschwierigkeiten
- Bewegungsunruhe
Autismus-Spektrum-Störungen: Was sind die Ursachen?
Über die Ursache eines Autismus ist wenig bekannt. Man weiß heute lediglich, dass verschiedene Faktoren zur Krankheitsentstehung beitragen können. Hierzu gehören unter anderem genetische Faktoren oder bei einer Röteln-Infektion der Mutter während der Schwangerschaft. Sollte die Mutter in der Schwangerschaft Antiepileptika oder Antidepressiva (selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) eingenommen haben, kann dies ebenfalls das Risiko erhöhen.
Lediglich beim Rett-Syndrom ist die Ursache bekannt. Bei den Betroffenen ist das Gen MeCp2 auf dem X-Chromosom verändert.
Autismus: Untersuchungen und Diagnose
Kinder können sich bis zum 18. Lebensmonat sehr unterschiedlich entwickeln in Bezug auf die motorischen und sprachlichen Fähigkeiten. Das Stellen einer Autismus-Diagnose ist deshalb schwierig und in der Regel nicht möglich. Dennoch sollten Verhaltensauffälligkeiten abgeklärt werden, denn dahinter könnte sich auch eine Erkrankung verbergen.
Kann eine Erkrankung ausgeschlossen werden, führt der nächste Weg zu einem Kinder- und Jugendpsychiater, der sich mit den Autismusformen und den dazugehörigen Symptomen auskennt. Zum Einsatz kommen hier unter anderem das Diagnostische Interview für Autismus (ADI-R) und die Diagnostische Beobachtungsskala für autistische Störungen (ADOS). Als Maßstab für den Schweregrad eines Autismus dient der Autismus-Spektrum-Quotient (AQ), der von Simon Baron-Cohen entwickelte wurde und aus 50 Fragen besteht.
Da der frühkindliche Autismus in vielen Fällen mit einer geistigen Behinderung einhergeht, werden auch Intelligenztests wie der Hamburg-Wechsler-Intelligenztest (HAWK-IV) oder der Hannover-Wechsler-Intelligenztest (HAWIVA) durchgeführt.
Autismus: Therapie und Behandlung
Nicht immer ist beispielsweise ein rückzügiges Verhalten gleich eine Entwicklungsstörung mit Krankheitswert. Oftmals liegt auch keine Autismus-Spektrum-Störung vor, sondern ein Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADHS) und bei manchen Kindern ist vielleicht das Seh- oder Hörvermögen eingeschränkt. Demnach vergeht meist sehr viel Zeit, bis eine eindeutige Diagnose gestellt ist.
Steht die Diagnose Autismus fest, ist es besonders wichtig, die Entwicklung so gut es geht zu fördern. Dabei richtet sich die Therapie danach, welche Autismus-Form vorliegt. Außerdem ist die Therapie immer individuell auf den Patienten abzustimmen. Zum Einsatz kommen dann verschiedene Therapien:
- Verhaltenstraining
- Musiktherapie
- Kunsttherapie
- Reittherapie
- Ergotherapie
- Sprachtraining
Für die Eltern stellt die Erkrankung ihres Kindes eine große psychische Belastung dar. Um die Erkrankung und damit auch ihr Kind besser verstehen zu können, stehen verschiedene Therapien zur Verfügung. Hier lernen die Eltern, mit der Situation umzugehen.
Ein Autismus ist nicht heilbar. Auch können Medikamente nur bedingt eingesetzt werden, zum Beispiel bei selbstverletzendem Verhalten, sehr starken Spannungszuständen und Ängsten sowie Depressionen. Und auch dann ist immer das Nutzen-Risiko-Verhältnis sorgfältig abzuwägen. Da Medikamente wie Neuroleptika, Antidepressiva oder Benzodiazepine immer mit Nebenwirkungen verbunden sind.
Zusammenfassung
Die Autismus-Spektrum-Störung ist eine komplexe neurologische Entwicklungsstörung. Hierbei ist die Informations- und Wahrnehmungsverarbeitung bei Betroffenen gestört, was sich auf verschiedene Bereiche des Lebens wie die Kommunikation, das Verhalten und die soziale Interaktion auswirkt. Unterschieden wird zwischen den Autismus-Formen Asperger-Syndrom, Kanner-Syndrom, Atypischer Autismus und dem Rett-Syndrom.
Nicht immer besitzt der Autismus einen Krankheitswert und muss behandelt werden. Wichtig ist jedoch, die Entwicklung zu fördern. Hier können zum Beispiel Verhaltens- und Sprachtrainings, Musik- oder Reittherapie helfen. Medikamente werden in der Regel nur dann eingesetzt, wenn Betroffene beispielsweise unter Ängsten, Depressionen oder starken Erregungszuständen leiden.
In solchen Fällen könnte auch medizinisches Cannabis eine Option sein, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Es existieren jedoch noch zu wenige Studien, um eine klare Behandlungsempfehlung auszusprechen.
Informieren Sie sich hier über die medizinische Anwendung von Cannabis.
Quellen
[1] René Kurz, Kurt Blaas, Vienna/Austria, 2010, Use of dronabinol (delta-9-THC) in autism: A prospective single-case-study with an early infantile autistic child
[2] Onaivi ES, Benno R, Halpern T, et al. Consequences of cannabinoid and monoaminergic system disruption in a mouse model of autism spectrum disorders. Curr Neuropharmacol. 2011;9(1):209-214. doi:10.2174/157015911795017047
[3] Aran A, Cassuto H, Lubotzky A, Wattad N, Hazan E. Brief Report: Cannabidiol-Rich Cannabis in Children with Autism Spectrum Disorder and Severe Behavioral Problems-A Retrospective Feasibility Study. J Autism Dev Disord. 2019 Mar;49(3):1284-1288. doi: 10.1007/s10803-018-3808-2. PMID: 30382443
[4] Bar-Lev Schleider L, Mechoulam R, Saban N, Meiri G, Novack V. Real life Experience of Medical Cannabis Treatment in Autism: Analysis of Safety and Efficacy. Sci Rep. 2019;9(1):200. Published 2019 Jan 17. doi:10.1038/s41598-018-37570-y
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