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Der Einsatz von medizinischem Cannabis bei Patienten mit einer bipolaren Störung ist umstritten. Erfahren Sie hier mehr darüber.
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Der Einsatz von medizinischem Cannabis bei Patienten mit einer bipolaren Störung ist umstritten. Erfahren Sie hier mehr darüber.
Euphorie und Antriebssteigerung oder Teilnahmslosigkeit und Interesselosigkeit – Menschen mit einer bipolaren Störung erleben abwechselnd eine manische oder eine depressive Episode, was nicht nur sie selbst enorm belastet, sondern auch die Angehörigen.
Viele Betroffene neigen dazu, Cannabis als Freizeitdroge zu verwenden. Eine Medikation mit Cannabis als Medizin wäre hier eher ungeeignet. Zudem ist die Studienlage nicht eindeutig und es gibt keine eindeutigen Belege darüber, dass Medizinalcannabis bei solch einer psychischen Störung tatsächlich wirksam ist.
Bipolare Störung und Cannabis: Wie sieht die Studienlage aus?
An einer britischen Studie im Jahr 2015 nahmen 24 Patienten mit einer bipolaren Störung teil, die mindestens dreimal in der Woche Cannabis konsumierten [1]. Sie wurden gebeten, sechs Tage lang ein Tagebuch zu führen und darin einzutragen, wie sich der Konsum von Cannabis auf die manischen oder depressiven Phasen auswirkt.
Im Ergebnis heißt es, dass der Cannabiskonsum die manischen und depressiven Symptome verstärkte.
In einer früheren Studie präsentierten die Autoren Fallgeschichten von Patienten mit einer bipolaren Störung, die die Therapie mit Cannabis für nützlich hielten und als wirksamer beschrieben als die Standard-Medikamente [2]. Zudem habe das Cannabis dabei geholfen, die Nebenwirkungen der Medikamente zu lindern.
Es heißt weiter, dass eine Patientin mithilfe des Cannabis ihre manischen Wutanfälle eindämmen konnte. Andere Patienten erklärten, dass sie ihre Lithium-Dosis reduzieren konnten.
CBD in manischer Episode?
Das Cannabinoid Cannabidiol (CBD) besitzt ein breites Wirkungsspektrum, unter anderem soll es beruhigend und angstlösend wirken. Brasilianische Forscher verabreichten zwei Patienten mit einer akuten Manie zunächst für fünf Tage ein Placebo (Scheinmedikament) [3]. Danach erhielten sie 24 Tage lang orales CBD in aufsteigender Dosierung von 600 bis 1200 mg pro Tag. Ein Patient nahm zusätzlich Olanzapin ein. Nach dieser Medikationsphase erhielten die beiden Patienten wieder fünf Tage lang ein Placebo.
Der Patient, der CBD und Olanzapin einnahm, berichtete von einer Verbesserung der Symptomatik. In der Zeit, als er nur CBD einnahm, besserten sich die Symptome hingegen nicht. Bei dem zweiten Patienten, der nur eine CBD-Gabe erhielt, zeigte sich das Cannabinoid ebenfalls nicht wirksam.
Cannabis in depressiver Episode?
Dass Cannabis stimmungsaufhellend wirken kann, haben verschiedene Studien gezeigt. Allerdings existieren bisher keine aussagekräftigen Studien darüber, ob die Cannabinoide aus der Cannabispflanze in einer depressiven Episode im Rahmen einer bipolaren Störung einen positiven Effekt haben kann.
Bipolare Störung: Definition, Ursachen, Symptome, Therapie
Die bipolare Störung (früher manisch-depressive Erkrankung) gehört zu den affektiven Störungen. Es handelt sich um eine schwere psychische Erkrankung, bei der Betroffene ein Auf und Ab ihrer Gefühle erleben. Zeitweise sind sie hyperaktiv, aufgedreht und euphorisch (Manie) und dann niedergeschlagen (Depression). Dabei können diese Schwankungen bzw. Phasen unterschiedlich stark ausgeprägt sein.
Was sind die Ursachen einer bipolaren Störung?
Die genauen Ursachen sind nicht bekannt. Jedoch wird angenommen, dass es verschiedene Auslöser gibt, die die Krankheitsentstehung begünstigen. Hierzu gehören unter anderem:
- erbliche Veranlagung
- hohe Empfänglichkeit für affektive Störungen
- traumatisches Ereignis
- biologische Faktoren (Veränderung verschiedener Botenstoffe)
Symptome der affektiven Störung
Die manischen und depressiven Episoden können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Möglich ist zudem, dass sich beide Phasen vermischen. Während der depressiven Phase fühlen sich Patienten antriebslos, niedergeschlagen und leiden unter Denk- und Konzentrationsstörungen. Dabei kann das Ausmaß der Beschwerden erheblich schwanken. Während einige Patienten unter einer leicht gedrückten Stimmung leiden, sind andere schwermütig und gefühllos.
In schweren Fällen entwickeln sich auch Selbstmordgedanken, sodass ein hohes Suizidrisiko besteht.
Darüber hinaus können auch Begleitsymptome wie Schlafstörungen, innere Unruhe, Angst und Appetitlosigkeit auftreten.
Während einer manischen Phase zeigen Patienten eine unangemessene reizbare und gehobene Stimmung. Sie sind stark antriebsgesteigert und es zeigt sich ein beschleunigtes Denken. Viele überschätzen sich dann selbst oder geben leichtsinnig viel Geld aus. Andere verhalten sich sexuell enthemmt oder entwickeln sogar wahnhafte Symptome.
Bipolare Störung: Untersuchungen und Diagnose
Die Diagnose bipolare Störung ist nicht leicht zu stellen, denn die Erkrankung kann mit anderen psychischen Krankheiten wie beispielsweise einer Depression oder auch einer Schizophrenie verwechselt werden. Betroffene und auch deren Angehörige interpretieren eine manische Phase häufig als aufgedrehte Stimmungsphase und messen dem keinen Krankheitswert zu. Deshalb kann es viele Jahre dauern, bis die Diagnose gestellt wird.
Sollte der Verdacht auf eine psychische Störung bestehen, führt der erste Weg zunächst zum Hausarzt. Wenn im Rahmen einer depressiven Phase eine Suizidgefahr besteht, sollte sofort eine psychiatrische Ambulanz aufgesucht werden. In der manischen Phase sind Betroffene meist nicht krankheitseinsichtig, weshalb es schwierig ist, diesen zu einem Arztbesuch zu überreden.
Bei dem Gespräch mit dem Hausarzt oder einem Psychiater kann es sinnvoll sein, wenn nicht nur der Betroffene seine Beschwerden schildert, sondern auch die Angehörigen ihren Eindruck und Beobachtungen wiedergeben. Zudem können bei der Diagnostik klinische Fragebögen zur Beurteilung der Symptome helfen.
Therapie und Behandlung einer bipolaren Störung
Im Rahmen der Akutbehandlung sollen die depressiven oder manischen Symptome reduziert werden, während es in der langfristigen Therapie (Phasenprophylaxe) darum geht, die manischen und depressiven Phasen zu verhindern.
Ein wichtiger Baustein stellt die Psychotherapie in Kombination mit Medikamenten dar. Gegen die depressiven Symptome werden in der Regel Antidepressiva verordnet.
In einer manischen Phase gestaltet sich die Therapie schwierig, da die Patienten häufig keine Krankheitseinsicht besitzen. Stellen sie für sich oder andere eine Gefahr dar, ist eine stationäre Aufnahme notwendig.
Bei der medikamentösen Behandlung der Manie, sofern der Patient dies zulässt, wird häufig das Arzneimittel Lithium verordnet.
Zusammenfassung
Bei der bipolaren Störung handelt es sich um eine schwere psychische Erkrankung. Betroffene erleben ein extremes Auf und Ab ihrer Gefühle. In einer depressiven Phase sind sie niedergeschlagen und schwermütig. Wiederum sind sie in manischen Phasen hyperaktiv, aufgedreht, euphorisch und neigen zu Selbstüberschätzung.
Die Ursachen sind nicht bekannt. Es wird davon ausgegangen, dass an der Krankheitsentstehung verschiedene Faktoren beteiligt sind, wie zum Beispiel ein Ungleichgewicht von Botenstoffen im Gehirn, genetische Faktoren oder auch psychische Probleme.
Bisher ist die Erkrankung heilbar. Mit Medikamenten können Betroffene stabilisiert werden. Problematisch ist jedoch, dass sie diese vor allem in manischen Phasen wieder absetzen, da ihnen die Krankheitseinsicht fehlt. Unterstützend können verschiedene Therapien (Psychotherapie, Verhaltenstherapie, Ergotherapie etc.) den Betroffenen helfen, sofern sie in der Lage sind, diese Angebote anzunehmen.
Da ein Großteil der Patienten Cannabis für Freizeitzwecke nutzen, ist die Behandlung mit medizinischem Cannabis nicht angezeigt. Hinzu kommt, dass Studien keine ausreichenden Belege liefern können, die medizinisches Cannabis wirksam ist.
Informieren Sie sich hier über die medizinische Anwendung von Cannabis.
Quellen
[1] Tyler E, Jones S, Black N, Carter LA, Barrowclough C. The relationship between bipolar disorder and cannabis use in daily life: an experience sampling study. PLoS One. 2015 Mar 4;10(3):e0118916. doi: 10.1371/journal.pone.0118916. Erratum in: PLoS One. 2015;10(3):e0123953. PMID: 25738578; PMCID: PMC4349825
[2] Grinspoon L, Bakalar JB. The use of cannabis as a mood stabilizer in bipolar disorder: anecdotal evidence and the need for clinical research. J Psychoactive Drugs. 1998 Apr-Jun;30(2):171-7. doi: 10.1080/02791072.1998.10399687. PMID: 9692379
[3] Zuardi A, Crippa J, Dursun S, Morais S, Vilela J, Sanches R, Hallak J. Cannabidiol was ineffective for manic episode of bipolar affective disorder. J Psychopharmacol. 2010 Jan;24(1):135-7. doi: 10.1177/0269881108096521. Epub 2008 Sep 18. PMID: 18801823
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